Ihr Heizungstausch steht bevor und Sie fragen sich, ob eine Wärmepumpe sinnvoll ist? In unserem FAQ Wärmepumpe geben wir Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen zum Thema.
1. Welche Arten von Wärmepumpen gibt es?
Es gibt verschiedene Arten von Wärmepumpen – sie unterscheiden sich vor allem darin, aus welcher Umweltenergie sie ihre Wärme beziehen. Hier sind die gängigsten Typen im Überblick:
Luft-Wasser-Wärmepumpe
• Wärmequelle: Außenluft
• Vorteile: Einfach zu installieren, vergleichsweise geringe Investitionskosten
• Nachteile: Weniger effizient bei sehr niedrigen Außentemperaturen
• Typisch für: Neubauten und gut gedämmte Bestandsgebäude
Sole-Wasser-Wärmepumpe (Erdwärme)
• Wärmequelle: Erdreich, über Erdsonden oder Flächenkollektoren
• Vorteile: Sehr effizient und unabhängig von Außentemperaturen
• Nachteile: Höhere Investitionskosten, Bohrungen oder Erdarbeiten nötig
• Typisch für: Gebäude mit Gartenfläche oder Möglichkeit zur Bohrung
Wasser-Wasser-Wärmepumpe
• Wärmequelle: Grundwasser
• Vorteile: Sehr hohe Effizienz, da Grundwasser ganzjährig warm ist
• Nachteile: Genehmigungspflichtig, aufwendige Installation, nicht überall möglich
• Typisch für: Standorte mit gut zugänglichem, nutzbarem Grundwasser
Luft-Luft-Wärmepumpe (eher selten)
• Wärmequelle: Außenluft
• Funktion: Heizen über Luft statt Wasser – oft in Kombination mit Lüftungsanlagen
• Typisch für: Passivhäuser, Bürogebäude, kleinere Anwendungen
2. Welche Voraussetzungen müssen für den Einbau einer Wärmepumpe erfüllt sein?
Folgende Faktoren müssen vor dem Einbau einer Wärmepumpe geprüft und berücksichtigt werden:
Heizlastberechnung: Diese ist nicht nur technisch sinnvoll, sondern auch Voraussetzung für eine Förderung – gemeinsam mit den Grundrissplänen des Gebäudes. Die Heizlast gibt an, wie viel Wärme ein Gebäude bei tiefsten Außentemperaturen benötigt, um die gewünschte Raumtemperatur zu halten. Sie entscheidet darüber, ob eine Wärmepumpe effizient betrieben werden kann. Auch wenn ein Haus gut gedämmt ist, bedeutet das nicht automatisch, dass die Heizlast gering genug ist. Deshalb ist die Heizlastberechnung immer der erste Schritt.
Das bestehende Heizsystem: In Gebäuden mit Einrohrsystemen ist der Einbau einer Wärmepumpe oft nur mit erheblichem Aufwand möglich. Hier muss das System oft erst auf ein Zweirohrsystem umgerüstet werden.
Heizkörper & Vorlauftemperatur: Moderne Wärmepumpen arbeiten effizient mit niedrigen Vorlauftemperaturen (ca. 55 °C statt wie bei Gasheizungen bis zu 70 °C). Das bedeutet: Die Heizkörper müssen unter Umständen durch größere Modelle ersetzt werden, um bei niedrigeren Temperaturen trotzdem genug Wärme abzugeben. Eine Fußbodenheizung ist heue aber keine zwingende Voraussetzung mehr – größere Heizflächen reichen oft aus.
Platzbedarf: Für die Technik (z.B. Puffer- und ggf. Wärmespeicher) muss im Gebäudeinneren ausreichend Platz vorhanden sein. Auch im Außenbereich wird Platz benötigt – etwa für das Außengerät einer Luft-Wasser-Wärmepumpe.
Ein Ortstermin ist in jedem Fall empfehlenswert. So lassen sich die Gegebenheiten vor Ort individuell prüfen und die beste Lösung für Ihr Gebäude planen.
3. Wie teuer ist der Einbau einer Wärmepumpe?
Die Kosten für den Einbau einer Wärmepumpe liegen in der Regel zwischen 20.000 und 40.000 Euro – das umfasst:
• die Wärmepumpe selbst,
• die Verrohrung,
• die Demontage der alten Heizungsanlage,
• den Austausch einzelner Heizkörper (falls nötig),
• sowie die komplette interne Verkabelung und Steuerungstechnik (inkl. Fühler, Pumpen, Messgeräte usw.).
Nicht enthalten sind in dieser Schätzung einige bauliche Zusatzarbeiten, die je nach Situation dazukommen können:
• Fundament- und Tiefbauarbeiten, z.B. für das Außengerät (Sockel, Kiesbett etc.)
• Verbindungsleitungen von der Innen- zur Außeneinheit,
• Spannungsversorgung der neuen Geräte (abhängig vom Zustand der Unterverteilung im Gebäude),
• Externe Elektroarbeiten, falls z.B. neue Zuleitungen oder Sicherungen notwendig sind.
Die tatsächlichen Gesamtkosten hängen stark vom Zustand des Gebäudes, der bestehenden Heizungsinfrastruktur und dem gewünschten System ab. Ein Vor-Ort-Termin und eine individuelle Beratung sind daher unerlässlich für eine realistische Kalkulation.
Tipp: Viele dieser Maßnahmen sind förderfähig – eine rechtzeitige Antragstellung kann die Investition deutlich reduzieren.
4. Wie hoch ist die staatliche Förderung für eine Wärmepumpe?
Die Förderung für eine Wärmepumpe kann bis zu 70 Prozent der Investitionskosten betragen, wenn Grundförderung, Geschwindigkeitsbonus und einkommensabhängiger Bonus kombiniert werden. Bei einer Investition von 20.000 Euro entspricht dieser Prozentsatz einem Betrag von 14.000 Euro, bei einer Investition von 40.000 Euro läge die entsprechende Förderung bei 28.000 Euro.
5. Kann ich meine Wärmepumpe mit Photovoltaik kombinieren?
Ja, eine Wärmepumpe kann mit einer Photovoltaikanlage kombiniert werden. Das kann zu erheblichen Einsparungen führen. Voraussetzungen hierfür sind eine effizient arbeitende Wärmepumpe und ein wärmepumpenkompatibler Wechselrichter der Photovoltaikanlage. Die Anlage und die Wärmepumpe müssen miteinander kommunizieren können, also auf einem vergleichbaren technischen Stand sein.
6. Inklusive Förderung – wie lange dauert es, bis sich eine Wärmepumpe amortisiert hat?
Eine Wärmepumpe amortisiert sich in der Regel nach 8 bis 15 Jahren, je nach Art der Wärmepumpe, Stromverbrauch, Höhe der Förderung, Wirkungsgrad und der Effizienz der Wärmepumpe, individuellem Wärmebedarf, Strompreis und Wärmeverteilung. Je höher die Förderung desto geringer die Amortisationszeit. Kombinieren Sie Ihre Wärmepumpe mit einer PV-Anlage, können Sie die Amortisationszeit ebenfalls positiv beeinflussen.
7. Wie oft muss eine Wärmepumpe gewartet werden?
Einmal jährlich. Bei Anlagen, die wir verbauen, schließen wir direkt einen Wartungsvertrag ab. Bei anderen entscheidet der Aufwand darüber, ob wir die jährliche Wartung übernehmen.
8. Wie teuer ist die Wartung einer Wärmepumpe?
Die Wartung einer Wärmepumpe kostet in der Regel zwischen 250 und 500 Euro im Jahr. Abhängig ist der Preis von der Wärmepumpenart, dem Arbeitsumfang und dem regionalen Preisgefüge.
9. Wann macht eine Wärmepumpe keinen Sinn?
Wenn die Heizlastberechnung ergibt, dass ab 90 Watt pro Quadratmeter benötigt werden und/oder wenn die Gebäudedämmung nicht ausreicht.
10. Thema Außenaufstellung: Wo darf eine Luft-Wasser-Wärmepumpe platziert werden?
Ist das verwendete Kältemittel propanhaltig, dann dürfen sich keine Türen oder Fenster in der Nähe befinden. Wir haben für diesen Fall aber bewährte Methoden gefunden, die den Einbau trotzdem ermöglichen.
11. Welches Kältemittel ist gut?
Wir empfehlen Propan, oder auch R-290, das chemisch hergestellt und sehr effizient ist. Es ermöglicht höhere Systemtemperaturen bei besserem Wirkungsgrad als andere Kältemittel. Wärmepumpen, die Propan als Kältemittel verwenden, erhalten einen zusätzlichen Bonus von 5 Prozent bei der staatlichen Heizungsförderung. Ob eine Split- oder Monoblock-Pumpe eingebaut wird und welches Kältemittel verwendet wird, ergibt sich aus den Gegebenheiten vor Ort.
12. FAQ Wärmepumpe – Fazit: Wann lohnt sich eine Wärmepumpe?
Eine Wärmepumpe lohnt sich, wenn:
• Die Heizlast des Gebäudes unter 90 Watt pro Quadratmeter liegt – denn ab diesem Wert ist der Wärmebedarf zu hoch für einen effizienten Wärmepumpenbetrieb.
• Das Gebäude gut gedämmt ist – eine schlechte Dämmung würde den Energiebedarf und damit die Betriebskosten in die Höhe treiben.
• Die baulichen Gegebenheiten passen – z.B. ausreichender Platz für Technik und Außengerät, geeignete Heizflächen (z.B. größere Heizkörper)
• Eine Förderung genutzt werden kann – sie kann bis zu 70 % der Investitionskosten abdecken, was die Amortisation deutlich verkürzt.
• Möglichst eigener PV-Strom genutzt werden kann – das verbessert die Wirtschaftlichkeit zusätzlich.
Eine Wärmepumpe lohnt sich also vor allem bei energetisch sanierten oder gut gedämmten Gebäuden, wenn die Heizlast moderat ist und idealerweise Förderungen oder PV-Anlagen hinzukommen.
Wir hoffen, dass unser FAQ Wärmepumpe Ihnen weitergeholfen hat. Sollten Sie noch weitere Fragen haben, beantworten wir Sie Ihnen gerne in einem persönlichen Gespräch.
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